Softwareentwicklung für Spedition, Logistik und Versand


INNOVATIV

Forschungsprojekt "CloudLogistic"

„Intelligentes, dezentrales Logistikmanagement zur Disposition von Teilladungen“

Einführung

Im Rahmen des Projekts „CloudLogistic“, gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union, wurden innovative Logistikkonzepte und Geschäftsmodelle für Frachtenkooperationen im Bereich von Lkw-Teilladungen entwickelt.

Ziel des Projekts „CloudLogistic“ war die Gründung einer neuartigen Frachtenkooperation zur Steigerung der Effizienz von Teilladungstransporten und zur Stärkung der Konkurrenzfähigkeit kleiner und mittlerer Speditionen des Straßengüterverkehrs.Das Projekt wurde am 01.08.2011 begonnen und hat eine Laufzeit von 27 Monaten.

Unter der Koordination des Lehrstuhls für Informationsmanagement im Maschinenbau der RWTH Aachen University engagierten sich das Institut für Unternehmenskybernetik e.V., die Hintzen Logistik GmbH und die itRessort GmbH für die Entwicklung dieses innovativen Logistikmanagementsystems.

Linienverkehre zwischen den Partnern

Vision

Die Vision des Projekts CloudLogistic war die Entwicklung eines intelligenten Logistikmanagementsystems für eine neuartige Frachtenkooperation im Bereich von Teilladungstransporten.

Dazu wurde ein tragfähiges Geschäftsmodell aufgestellt, welches geeignete Verrechnungssysteme, verschiedene Vertragskonzepte sowie Kundenschutzaspekte berücksichtigt, um den langfristigen Erfolg einer solchen Frachtenkooperation sicherzustellen.

Parallel zum Geschäftsmodell wurde eine IT-basierte Kooperationsplattformentwickelt, mittels derer die Planung der Auftragszuweisung und -bearbeitungoptimiert wird. Dazu wurden entsprechend der Auftragslage Start- undZielgebiete identifiziert und ein speditionsübergreifender Linienbetrieb zwischen einzelnen Regionen in Deutschland aufgebaut. Optional ist die Aufnahmeweiterer Ladungen (Pick-Up) entlang von Frachtlinien möglich. Eine weitere Neuerung besteht darin, dass die Disposition anstelle von Postleitzahlen über Geokoordinaten erfolgen wird.



Linienverkehre, Tracking, Geokoordinaten


Diese neuartige Kooperationsform bietet für kleine und mittlere Unternehmen des Straßengüterverkehrs die Chance, ihre wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit erheblich zu steigern. Durch die speditionsübergreifende Kooperation wird eine effizientere Nutzung des Laderaums ermöglicht. Durch die Vermeidung von Leerfahrten wird die CO2-Belastung der Umwelt reduziert; gleichzeitig sinktauch die Auslastung des Straßennetzes durch das reduzierte Verkehrsaufkommen. Aus dem Projekt CloudLogistic resultieren somit unternehmerische, volkswirtschaftliche und ökologische Verbesserung.

Ziele

Im Rahmen des Projektes CloudLogistic wurde ein dezentrales Logistikkonzept und ein Logistikmanagementsystem entwickelt, welches die Stärken von Transportnetzwerken im Straßengüterverkehr auch im Bereich von Teilfrachttransporten nutzt und das Verkehrsaufkommen für innerdeutsche Transporte weiter senken wird.

Basierend auf dem entwickelten Logistikkonzept optimiert ein Logistikmanagementsystem die Planung der Auftragszuweisung und -bearbeitung. Die wirtschaftliche Stabilität der Transportnetzwerke und aller beteiligten Netzwerkpartner wird somit durch eine effizientere Strukturierung des Netzwerkes nachhaltig gestärkt.

Zusätzlich wurde ein Geschäftsmodell entwickelt, welches die Akzeptanz der Spediteure für dieses System maximiert und eventuelle Interessenskonflikte berücksichtigt.

Verlauf

Analyse- und Entscheidungsphase

Vor der Entwicklung des Geschäftsmodells und der IT-Architektur stand die Analyse- und Entscheidungsphase, in der die grundlegenden Anforderungen an das

Linien zwischen Quell- und Zielgebieten

Logistikmanagementsystem erhobenwurden und letztendlich aus verschiedenen Umsetzungsvarianten die Entscheidung für ein Logistikkonzept fällt.

Damit sich die Entwicklung bestmöglich an den Bedürfnissen künftiger Netzwerkpartner orientiert, fanden zwei Anforderungsworkshops in Köln und Stuttgart mit Fachleuten der Branche sowie zahlreichen Speditionen statt.

Geschäftsmodell

Darauf aufbauend konnte die Entwicklung eines tragfähigen Geschäftsmodells für die Betreiber des Logistikmanagementsystems erfolgen. Die Geschäftsmodellentwicklung erfolgte in erster Linie durch das Institut für Unternehmenskybernetik e.V. in enger Abstimmung mit der Hintzen Logistik GmbH und den beteiligten Fachleuten.

Hierbei wurde ein mögliches Vertragskonzept konzipiert, dass auch geeignete Eskalationsmaßnahmen bei möglichen Vertragsabweichungen umfasst. Schließlich wurden geeignete Controlling-Maßnahmen entwickelt, um die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells sicherzustellen.

IT-Architektur

Zur Umsetzung des geplanten Logistikmanagementsystems wurdenAlgorithmen zur Ermittlung wirtschaftlich sinnvoller Routen sowie zur optimierten Disposition von Teilladungen entwickelt. Anschließend erfolgt eine prototypische Implementierung der Algorithmen in ein Testszenario.

Aufbauend auf die entwickelten Algorithmen wurde im nächsten Schritt ein Backend im Rahmeneines agilen Softwareentwicklungsprozess entwickelt. Diese Komponente verwaltet serverseitig die Disposition.

Design, Implementierung und Systemtests fanden in enger Abstimmung mit der itRessort GmbH statt, welche ihrerseits für die Entwicklung des Frontends verantwortlich ist.

Bei der Gestaltung von Benutzeroberflächen, Bedienelementen und externen Systemschnittstellen flossen die Erfahrungen der itRessort GmbH in der Softwareentwicklung für Logistikkooperationen ein.

Planspiel

Abschließend wurde das entwickelte Geschäftsmodell und die IT-Architektur mittels eines Planspiels evaluiert. Das Logistikmanagementsystemwurde so im realitätsnahen Betrieb eingesetzt. Für die Durchführung gabenbeteiligte Speditionen real eingehende Aufträge parallel zum Tagesgeschäft in die Datenbasis des CloudLogistic-Systems ein und disponierten virtuell ihreAufträge über die Plattform.

Die Federführung für die Durchführung des Planspiels übernahm die Hintzen Logistik GmbH.